So fiel Eor's Blick auf den Träger ganz zur Linken und er schritt zu ihm.
Als er sich aber näherte, erbebte die Luft und ein gleißendes Licht brach hervor, welches so hell war, dass alle Götter ihren Blick abwenden mussten. Doch der Blick Eors vermochte das Licht zu sehen und so näherte er sich einer strahlenden Rüstung - von dieser ging das Licht aus. Und Eor legte den Lichtpanzer um seinen Körper und er fühlte sich vollkommen.
Er erglühte im grellen Lichte, als die feurige Rüstung das zerfetze Gewand in Flammen aufgehen ließ. Seine Hände aber waren plötzlich in güldenen Kettenhandschuhen und seine Füße in weißen Stiefeln. Auf seinem Haupt prangte ein glänzender Helm, der alles bedeckte und nur einen Schlitz für die Augen ließ.
Und er ergriff den rot glühenden Griff eines Morgensterns und spürte die Macht und die Vollkommenheit wie nie zuvor in seinem Leben und Flammen schienen in seinen Augen zu flackern.
Lymena aber ging ganz nach rechts und als sie sich dem Ständer näherte grollte es dumpf und eine undurchdringliche Dunkelheit legte sich um sie, die nur Eors feurige Augen zu durchdringen vermochten. Dort über dem Ständer lag ein silbernes Kettengeflecht und Lymena legte es an und schwarze Stulpen und weiche, dunkle Stiefel umschlossen ihren Körper und ein Helm der von tausenden kleinen Steinen funkelte.
Lymena aber verblasste zart im dunklen Gewand der Nacht, welches sie unsichtbar machte vor dem unendlichen Firmament.
Mit der Rechten aber ergriff sie eine große Sichel, und auch sie spürte Macht und Ausgeglichenheit wie nie zuvor in ihrem Leben
Und sie ging hinüber zu Eor.
Das zarte Kettennetz, dass über ihre Handrücken fiel, schien das pompöse Gold dezent zu belächeln.
Und Lymena nahm von ihren Schulten den dunklen Umhang der Nacht und drapierte ihn um die Schultern des strahlenden Gottes und Eor hob den glänzenden Mantel des Sonnentages von seinem Ständer und breitete ihn um die Schultern der Göttin. Und gar Wundersames geschah: Als Eor den Mantel schloss, wurde das grelle Leuchten zu einem roten Glühen und die anderen Götter atmeten auf und erhoben ihre Köpfe. Lymena aber schimmerte nunmehr matt und tauchte auf, aus der Dunkelheit, die sie umgab.
Und die Göttin sprach: Höret ich bin Lymena Göttin der Schöpfung, Herrin der Nacht und seiner Gestirne, Bewahrerin von Heim und der mütterlichen Erde.
Und der Gott antwortete: Höret, den ich bin Eor Gott der Schöpfung, Herr der gleißenden Sonne und des Krieges.