Einst war der Südosten Bralkaras eine fruchtbare Gegend mit vielen Wäldern, wo die Bevölkerung hauptsächlich von Land- und Forstwirtschaft lebte. Doch die meisten Dörfer und Städte wurden in der dunklen Zeit nach dem Untergang der Turager, von zahlreichen Armeen fast völlig zerstört. Die Wälder wurden von den umherziehenden Horden abgeholzt, oder nieder gebrannt. Die Felder größtenteils mit Salz unfruchtbar gemacht.
Ihrer Lebensgrundlage entzogen, wanderte viele der überlebenden Bewohner in andere Gebiete des Kontinentes ab, oder gaben ihr sesshaftes Leben zugunsten eines Nomadendaseins auf. Nur einige wenige Städte blieben noch bewohnt und dienten in erster Linie als Handelzentren der Nomaden.
Die typische Einnahmequelle der Nomaden war die Viehzucht. Daneben galten sie als ausgezeichnete Jäger. Sie organisierten sich bald in Stammesverbänden und verpflichteten sich zu gegenseitigem Schutz und Loyalität, zu der sich vom Stammesführer über Frauen und Kinder bis zum einzelnen Krieger alle Stämme verpflichteten. Auch sicherte eine starre Hierarchie den Zusammenhalt des Stammes.
Im Laufe der Jahrhunderte behauptete sich vor allem das Volk der Sitschan unter den Nomadenstämmen. Alsbald erstreckte sich ihr beherrschender Einfluss vom Kueschargebirge bis an die Ostküste und die salzigen Steppenseen im Westen.
Über die Armeen ihrer berittenen Bogenschützen wurde auf ganz Bralkara mit Ehrfurcht gesprochen: sie galten als die besten Reiter des Kontinents. Es mag hierbei zur Verständlichkeit beitragen, dass die Sitschan praktisch ihr ganzes Leben auf dem Pferderücken verbrachten und selbst Dinge des alltäglichen Lebens, wie essen, schlafen, oder das verrichten der Notdurft von dort zu erledigten wussten. Erzählungen behaupten, dass sie sogar die Fortpflanzung zum größten Teil auf dem Rücken ihrer Reittiere stattfand. Entsprechend war das Verhältnis zwischen Reiter und Pferd überaus innig und kein Verbrechen wog schlimmer als Pferdediebstahl.
ein Reiter der Sitschan
In der Zeit von Regan Lancedars Herrschaft erreichten die Sitschan schließlich den Höhepunkt ihrer Macht und Ausbreitung. Sie kontrollierten nun nicht mehr nur die Steppengebiete, sondern versuchten auch ihren Einfluss auf die angrenzenden Regionen auszudehnen.
So wurden auch die Wüstenvölker der Togodan und Bralcurt an der Westküste von den Nomaden bedroht und ihre Karawanen, die wegen des Handels mit den Städten des Ostens das Steppengebiet durchqueren mussten, wurden oft Opfer von brutalen Überfällen der Sitschan.
Diesen Umstand nutzte Regan Lancedar, um ein Bündnis mit den Fürsten der Togodan und Bralcurt gegen das räuberische Nomadenvolk zu schmieden. Unter der Führung von Regan waren der Allianz schon bald erste Erfolge beschienen, und die Sitschan wurden immer weiter zurück gedrängt. Schließlich gelang es Regan in einer letzten Schlacht gegen Dag-Aslan IV., dem Anführer der Sitschan, dessen Truppen vernichtend zu schlagen und in alle Winde zu verstreuen.
Durch diesen Sieg war es für Regan nun ein leichtes die zahlreichen Stadtstaaten des Ostens unter seiner Führung zu einen. Schon bald reichte der Einfluss der Lancedars über das gesamte Ostgebiet des Kontinents und der Handel mit den Völkern des Südens blühte.