Und wieder setzten sich zwei Götter in Bewegung und entfernten sich von der Gruppe. Sie gingen zu zwei Ständern, die etwas abseits von den anderen und einander gegenüber standen. Und der Gott ging zu dem Rechten und die Göttin zu dem Linken der beiden.
Als der Gott sich aber seinem Ständer näherte, wurde es auf dem schwebenden Erdgesteinsbrocken etwas heller und klare Stöße eines unbekannten stolzen Musikinstruments brachten die Luft zum klingen, dass allen Göttern die Haut kribbelte vor stummer Erwartung. Und der Gott ergriff einen roten Umhang, der abgesetzt mit weißem und goldenem Stoff war und legte ihn sich um die Schultern. Vor den Augen der Anderen wandelte sich die Gestalt und stand schließlich Ehrfurcht erregend makellos und imposant vor ihnen.
Und der Gott sprach: „Ja, der Gott der Gerechtigkeit weilt nun unter Euch, denn ich bin Azarath der Richter der Lebenden. Mir obliegt die Entscheidung über Wohl und Fehl aller die krabbeln und kriechen werden auf diesem Planeten. Meine Macht endet nur dort wo des Malkars Reich beginnt.
Von den lebenden Kreaturen aber seien einzig die Götter dazu in der Lage meinen Schiedsspruch freiwillig zu fordern, wenn ich aber gefordert wurde, so mögen sich alle Götter meinen Worten beugen. Auch wenn ich nicht danach giere, der höchste der Götter zu sein, stehe ich im Lichte der Gerechtigkeit über allen anderen von Euch.“
Nun drehte er sich erneut herum und nahm eine Glocke an sich und einen Hammer, welcher auf der einen Seite eine Schneide wie das Beil des Henkers hatte und auf der anderen Seite geformt war der Hammer des Richters.
Jetzt näherte sich die Göttin und erneut tönten die Instrumente. Das Licht aber wurde wieder dunkler, so dass es nunmehr genauso war wie zuvor.
Und die Göttin griff einen schwarzen Mantel, welcher wie die Gewänder des Azarath goldene und weiße Verzierungen hatte, und legte ihn sich um die Schultern. Und sie wurde wie eine dunkle Kopie von Azarath und ihre Tracht nicht minder beeindruckend.
Und auch sie drehte sich um zu den Anderen und sprach: „Ich bin Eloria, Göttin des Zeitenlaufs und des Schicksals. Niemand vermag mir zu entrinnen, denn ich bin jene die unweigerlich jeden Tag weiterdrängt, die alles in Bewegung hält. Unter mir wird sich alles drehen, wird vieles wachsen, blühen und verwelken. Auch bin ich eine weitere Grenze für den Gott der Gerechtigkeit die zu erkennen er vergessen hatte, denn ich bin das Schicksal. Das Schicksal mag gut und böse, gerecht oder ungerecht sein, es vermag Unschuldige zu strafen und Schuldige ohne Sühne davon kommen zu lassen. Das Schicksal folgt seinen eigenen Regeln. Und so stehe ich, die Göttin des Schicksals, auch nicht unter der Knute von Recht und Gerechtigkeit. Über mein Handeln lässt sich nicht urteilen.
So sprach sie, wandte sich um und nahm eine goldene Uhr an sich, sowie einen Handstab.